Abschied für Franz Josef Hesse
Mit etwas Wehmut, vor allem aber mit viel Dankbarkeit und Wertschätzung wurde der Leiter der Harkenberg Gesamtschule Hörstel, Franz Josef Hesse, Montagnachmittag in den Ruhestand verabschiedet.
Von Stephan Beermann
Hörstel · Montag, 01.07.2024 - 18:00 Uhr
Dezernent Klaus Pläger (l.) verabschiedete Franz Josef Hesse mit den Worten frei nach Udo Lindenberg: „Du hast dein Ding hier gemacht." | Foto: Stephan Beermann
Franz Josef Hesse hat das Hörsteler Schulleben in den vergangenen 25 Jahren in leitender Funktion maßgeblich geprägt und hat dabei viel Wertschätzung erfahren.
Wie sehr, das wurde noch einmal am Montagnachmittag in der Harkenberg-Aula deutlich. Dort wurde der Leiter der Harkenberg Gesamtschule Hörstel (HGH) im Kreise vieler Weggefährten in den Ruhestand verabschiedet.
Das komplette Kollegium sowie zahlreiche Vertreter aus Verwaltung, Politik und Schule sowie die Familie erlebten eine außergewöhnliche Verabschiedung für einen außergewöhnlichen Pädagogen. Es gab viele, teils recht persönliche Ansprachen an diesem Nachmittag. Die für den Pädagogen Hesse möglicherweise wichtigste war die der Schüler-Vertretung mit Matea Lüke, Alexandra Witte, Nora Konzer und Hanna Fath. „Sie waren für uns immer erreichbar und haben unsere Anliegen ernst genommen“, war da zu hören. Der Schulleiter habe sich nicht hinterm Schreibtisch versteckt, sondern: „Wir haben Sie immer als offen, nahbar und gesprächsbereit wahrgenommen.“
Auch die Vertreter von Schulpflegschaft und Förderverein, Markus Kimmel und Benedikt Bruns, stellten Hesse ein exzellentes Abschlusszeugnis aus: „Sie haben einen Ort geschaffen, an dem sich unsere Kinder wohlfühlen - einen Ort, an dem sich jede Schülerin und jeder Schüler entfalten kann.“
Im Namen der Bezirksregierung Münster eröffnete der Schulfachliche Dezernent Klaus Pläger den Reigen der Grußworte. Der Arbeit in der HGH bescheinigte er eine ungewöhnliche Qualität. Diese zeige sich neben zahlreichen Zertifikationen und Ehrungen auch durch eine Qualitätsanalyse mit „besten Ergebnissen“. Die HGH zeichne sich aus durch ein „ausgewogenes Erziehungskonzept“. In diesem Zusammenhang erwähnte der Dezernent, dass auch die Nachfolge geregelt sei: Nur wenige Minuten zuvor wurde nämlich Daniel Helming zum neuen Schulleiter ernannt.
Daniel Helming war es auch, der, assistiert von Timo Brenneke, durch das umfassende Programm führte, das manchen flotten musikalischen Beitrag bot. Wohl einmalig: Der scheidende und der neue Schulleiter gaben auf großer Bühne einen gemeinsamen Gesangsauftritt mit dem Udo Lindenberg-Song „Hinterm Horizont“, den die Gäste frenetisch und stehend mit Applaus bedachten.
Als eine „Zeit der Herausforderung“ bezeichnete Bürgermeister David Ostholthoff die vergangenen elf Jahre seit Gründung der Gesamtschule. Hesse habe viel Herzblut in die Schule gesteckt und dies sei in jedem Winkel auch erkennbar, so der Verwaltungschef, der im Namen der Stadt Hörstel seinen Dank aussprach.
„Machen Sie weiter Werbung für unsere Schule. Bei einer Anmeldequote von 54 Prozent geht noch was.“ (Franz Josef Hesse in seiner Ansprache)
Die rundum gelungene Feier sollte nicht enden, ohne dass der Schulleiter selber noch einmal zu Wort kam. Dankbar und wehmütig sei er, sagte Hesse. Zugleich erlebe er diesen Tag als befreiend und erleichtert, da er die künftige Verantwortung in beste Hände gelegt wisse. Wohl auch mit Blick auf seine Gattin Petra, die vorn in der ersten Reihe saß, sagte er: „Der Druck ist jetzt weg, und darüber bin ich froh.“
Einen gemeinsamen starken musikalischen Auftritt gab "Franjo" Hesse zusammen mit seinem Nachfolger Daniel Helming (r.). | Foto: Stephan Beermann
Ein kleines Lichtermeer leuchtete während der Musikeinlage des scheidenden Schulleiters. | Foto: Stephan Beermann