Harkenberg Gesamtschule verabschiedet zum ersten Mal einen Abiturjahrgang
Von Reinhard Bamming
HÖRSTEL. Das große Projekt „Gesamtschule Hörstel“ hat eine historische Ziellinie erreicht. Zum ersten Mal durfte der Schulleiter Franz-Josef Hesse 58 Abiturientinnen und Abiturienten das Reifezeugnis überreichen. Zu dem Anlass hatte man mit Alt-Bürgermeister Heinz Hüppe an der Spitze zahlreiche Gäste eingeladen, die diese Schule gefördert und aufgebaut haben. Aber man schwelgte nicht in Erinnerungen, sondern feierte das Erreichte in lockerer und würdiger Form.
Corona ließ sich auch bei diesem Abschluss nicht ganz verdrängen, den einen oder anderen Akteur hatte es erwischt, aber man hatte ja gelernt, zu improvisieren und alles klappte vorzüglich. Da war die Putzgruppe aus Stufe 8, die die Sause mit einem Rap eröffnete, da trat die junge Pianistin Fiona Thalmann mit drei überragenden Beiträgen auf und schließlich riss die Lehrerband mit drei Stücken das Publikum von den Sitzen, etwa als Franz-Josef Hesse als Lindenberg-Double sein „Mach dein Ding“ schmetterte.
Hesse war natürlich stark gefragt als Moderator, Festredner und Sänger. Aber er beschwerte sich nicht. Schließlich war es auch sein Tag. Zum ersten Mal hatte seine Schule das Bildungsziel mit dem Abiturabschluss erreicht und damit eine Entwicklung von einem guten Jahrzehnt erfolgreich abgeschlossen. Dieses historische Ereignis hoben alle Festredner hervor.
Bürgermeister David Ostholthoff bedankte sich auch bei seinen mutigen Vorreitern in Rat und Verwaltung der Stadt, bei allen engagierten Beteiligten, die am Standort Hörstel so viel geleistet hatten. Und besonders bei diesem ersten Abijahrgang: „Ihr bleibt in Erinnerung, denn ihr habt Gutes geleistet.“
Diesen Gedanken nahm auch der Dezernent Klaus Pläger auf, der verdeutlichte, dass nicht nur die Schule die Schüler prägt, sondern dass auch umgekehrt ein Schuh draus wird: „Die Schülerinnen und Schüler haben die Schule mit aufgebaut, ohne euch wären wir nicht da, wo wir heute feiern.“ Der Schulleiter ließ keinen Zweifel daran, wie stolz er und sein Kollegium am heutigen Tag sind. Er konnte sich einen kleinen Ausflug in die Schuldiskussion nicht verkneifen und betonte: „Wir haben jeden Schüler aufgenommen und an sein mögliches Bildungsziel gebracht, das handhaben andere Schulformen anders.“ Und sollte es doch mal kneifen, dann gibt es ja nach diesem Jahrgang die „Akut forte Glückspille: Abiceta- mol“, die zum Abimotto diente und Schmerzfreiheit verspricht.
Der Schulpflegschaftsvorsitzende Markus Kimmel passte sich mit Hochwasser und farbigen Socken an das Motto des bunten Abiplakates an, übernahm das „Wir sind stolz auf euch“ und fügte die Lebensweisheit an: „Was nach Entscheidung aussieht, ist oft nur Beginn einer Entwicklung“.
Die Schülervertreterinnen Elisa Alfar und Marina Belderink ließen bei den Zuhörern spüren, dass sie und die Mitschülerinnen und Mitschüler sich wirklich wohl gefühlt hatten in der Schulgemeinschaft. Sie beschenkten die Zurückbleibenden mit einer Erinnerungstafel und Blumengestecken.
Wenig später stand Elisa Alfar noch einmal verdient im Focus: Sie hat einen Notenschnitt von 1,1 erreicht. Ihr folgt Hannes Gröpper mit 1,2 im Schnitt. Vor der Zeugnisübergabe zog dann der Jahrgangsleiter Timo Brenneke noch einmal in einem tiefgründigen, aber auch launigen Beitrag Bilanz. Sein Resümee: Bleibt so, wie ihr seid, verändert euch und zeigt Haltung. Ich bin stolz auf euch. David Ostholthoff sang in der Lehrerband mit beim „Into the great wide open“ und Fiona Thalmann rundete diese gelungene erste Abiturfeier der Gesamtschule ab mit „Experience“.
Die Namen der Entlassschülerinnen und -schüler gibt es unter ivz-aktuell.de.