Neue Fluchtwege geübt
Sabine Krieger und Schulleiter Franz-Josef Hesse im Sekretariat, von wo aus der Probealarm ausgelöst wurde.
Donnerstag, 24. Sep. 2020 - 18:30 Uhr
von Henning Meyer-VeerHÖRSTEL. Eine Feueralarm-Probe während der Corona-Pandemie – ist das eine gute Idee? Ja, findet Franz-Josef Hesse, Schulleiter der Harkenberg Gesamtschule. Denn wenn es brennt, sollen alle vorbereitet sein. Vor allem, wenn die Fluchtwege neu sind.
Erst ein schriller Signalton, dann eine Stimme: „Achtung Feueralarm. Bitte begeben Sie sich auf dem vorgeschriebenen Fluchtweg zur Sammelstelle.“ Keine Angst – es ist nur ein Probealarm. Denn Sicherheit geht vor – safety first. Natürlich auch an der Gesamtschule Hörstel. Deswegen wurde dort am Mittwochnachmittag das Verhalten bei Feueralarm geübt. Rund 1000 Schüler mussten schnellstmöglich, aber geordnet die Schule verlassen und zu ihren Sammelplätzen. So viel vorab: Sie haben das richtig gut gemacht.
Eine Feueralarmprobe in Coronazeiten. Kann man das machen? Soll man das machen? Eine Frage, die sich Schulleiter Franz-Josef Hesse auch gestellt hat, wie er zugibt. Denn durch die Sammelpunkte der Übung würde die Trennung unter den Schülern ja aufgelöst – auch wenn alle ihre Maske tragen. „Aber sie sind ja auch im Bus gemischt. Mit Maske“, sagt Hesse. „Wir fanden die Probe wichtig.“
Neue Fluchtwege getestet
Klar, wenn es brennt, sollen alle vorbereitet sein. In den vergangenen Jahren habe es den einen oder anderen Fehlalarm gegeben. Und dann ist da noch die Sache mit den Baumaßnahmen. Seitdem die fertig sind, gibt es nämlich neue Sammelstellen. Und neue Fluchtwege für fast alle Klassenräume. Nahezu alle Schüler hätten sich im Ernstfall neu orientieren müssen. Und das müsse eben getestet werden, so Hesse. „Deswegen haben wir jetzt gesagt, wir ziehen das durch.“ Wie gesagt: Sicherheit geht vor – safety first.
Wichtig sei, dass die Schüler schnell – und natürlich mit aufgesetzter Maske – das Gebäude verlassen, dass die Fenster geschlossen werden, dass es keine Panik gibt, dass die Lehrer die Klassenbücher mitnehmen und die Schüler durchzählen. Und nur im Echt-Versuch ließen sich eventuelle Schwachstellen ermitteln. „Wenn es zu einem Notfall kommt, dann muss es auch funktionieren.“ Und die Maskenpflicht im Gebäude macht so eine Alarmübung noch einmal zu einer ganz besonderen Herausforderung. Und auch das hat am Mittwoch gut geklappt.
Die Lehrkräfte würden vor Beginn des Schuljahres einmal in Sachen Rettungswege und Feueralarm unterwiesen. Am Anfang des Schuljahres werden auch mit den Schülern zusammen die Fluchtrouten abgegangen. Und neben der angemeldeten Alarmprüfung vom Mittwoch gibt es noch im zweiten Halbjahr eine weitere, dann unangemeldet. Zur Klarstellung: Angemeldet bedeutet lediglich, dass die Lehrer Bescheid wissen, beim zweiten Mal dann nur der Schulleiter. „Da muss ich gucken, dass ich einen Termin finde, an dem keine Klassenarbeiten geschrieben werden“, so Hesse. „Zum Kennenlernen der Wege ist das jetzt aber völlig okay.“
Die Übung ist gelungen
Doch zurück zum Übungsfazit. Schon eine gute Viertelstunde nach Abschluss der Übung hat Franz-Josef Hesse das Fazit vom Sicherheitsbeauftragten bekommen: Alles gut gelaufen. Ein paar offen stehende Fenster – in Klassen, die beim Alarm in einem anderen Raum unterrichtet wurden – und das eine oder andere nicht mitgenommene Klassenbuch. Mit dem Ergebnis könne man leben, bilanziert Franz-Josef Hesse die Übung. Bei dem einen oder anderen Fluchtweg müsse man gucken, ob man ihn vielleicht noch ein wenig optimieren könne. Die Ergebnisse der Übung würden jetzt zusammengefasst und in der nächsten Lehrerkonferenz thematisiert. Dennoch: Rund 1000 Schüler innerhalb von zwei Minuten an die vorgesehenen Sammelpunkte zu bekommen– das kann sich sehen lassen.
URL vom 25.09.2020: https://www.ivz-aktuell.de/Lokales/7656904/Probe-Alarm-Gesamtschule-trifft-Vorbereitung-auf-den-Ernstfall