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Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol heißt auch nein sagen lernen

Schülerinnen und Schüler der Harkenberg Gesamtschule Hörstel besuchten Vorträge und Workshops zur Suchtprävention

IMG_20230525_093002.jpgKriminalhauptkommissar Frank Drath vor Schülerinnen und Schülern der Harkenberg Gesamtschule

Die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgang der Harkenberg Gesamtschule Hörstel besuchten zwischen dem 25.05. und 12.06. Vorträge und Workshops zum Thema Sucht. Organisiert wurde die Vortragsreihe von der Suchtpräventionsbeauftragten der Harkenberg Gesamtschule, Beate Uhlenbruch, zusammen mit der Suchtberatung der Caritas Ibbenbüren.

Vortrag in der Mensa mit Kriminalhauptkommissar Frank Drath

Kriminalhauptkommissar Frank Drath hat viel gesehen. Denn nicht immer hat er im Auftrag der Polizeidienststelle Rheine Vorträge an Schulen gehalten und Fortbildungen für Erwachsene zur Suchtprävention angeboten.

Drath hielt am 25.05. vor ca. 200 ZuhörerInnen in der Mensa einen Vortrag, in dem er lebendig aus seiner langjährigen Erfahrung als Polizist und seinem Dienst im Opferschutz berichtete. Denn nur, wer authentisch ist und etwas erlebt hat, kann Schülerinnen und Schüler auf einer knapp zweistündigen Veranstaltung auch mitnehmen.

Eindrücklich und manchmal emotional schilderte der Beauftragte für Suchtprävention Erlebnisse aus seiner langjährigen Polizeiarbeit und erzählte von seinen Erfahrungen mit Rauschmitteln in seinem Berufsalltag. Seinen Dienst hat er dabei anfangs nicht auf dem vermeintlich ruhigen Lande versehen. Seinen Berufseinstieg als Polizist hatte Drath in der Stadt Frankfurt a.M. Erste Erfahrungen mit Rauschmitteln im Einsatz machte er hier. Bestimmte Einsätze mit schwerwiegenden Folgen für die Opfer von Drogenkonsum, aber auch deren Umfeld kann er bis heute nicht vergessen. Hier erfahren die Zuhörer durch den lebendigen Vortrag des Hauptkommissars, wie ihn solche Fälle auch heute noch berühren und seine Arbeit geprägt haben.

Gleichzeitig ist Drath stolz auf seine Arbeit als Polizist. Es lohnt, sich Ziele zu setzen, vermittelt er den jungen Zuhörerinnen und Zuhörern, die man nicht leichtfertig durch Konsum von Suchtmitteln aufs Spiel setzen sollte. Frank Drath hat das Abitur gemacht und seinen Traumberuf Polizist verwirklicht. In der täglichen Arbeit als Polizist erkannte er: Er wollte nicht immer nur da helfen, wo sich schon großes Unglück ereignet hat, sondern zusätzlich durch seine Erfahrungen junge Menschen davon abhalten, Opfer von Drogen zu werden. „Deswegen bin ich heute hier.“

Durch seine Erfahrungen vermittelt er den Schülerinnen und Schülern heute, dass auch Drogen wie Cannabis oder Alkohol ein erhebliches Gefahrenpotenzial bieten. Teilweise drastisch schilderte er den jungen Zuhörerinnen und Zuhörern, wie langjähriger Cannabiskonsum zu Psychosen führen kann, dass Drogen, die zudem häufig verunreinigt sind, schon bei einmaligem Konsum zum Tod führen können.

Perspektivwechsel mit Timo Schüsseler

Der Präventionator, so nennt sich Schüsseler augenzwinkernd selber auf seinem Instagram-Profil, ist Buchautor und unternimmt Lesungen und Präventionsarbeit deutschlandweit. „Vom Nullpunkt in ein neues Leben“ lautet der Titel seines autobiographischen Werkes und lebendig und für die Schülerinnen und Schüler schockierend schildert Schüsseler seinen Lebensweg.

Timo ZeitungTimo Schüsseler, Vortrag in der Harkenberg Sporthalle 

Vor dem gesamten Jahrgang 8 schilderte er in der Sporthalle, wie er mit 14 Jahren, in etwa im Alter der Schülerinnen und Schüler, die in seinem Publikum sitzen, angefangen ist, regelmäßig Alkohol zu trinken. Mit 16 raucht Schüsseler seinen ersten Joint. Wenn irgendwo Party ist – Schüsseler ist dabei und immer gern gesehener Gast. Irgendwann fehlt er montags immer häufiger als Krankenpfleger, verliert seinen Job. In Folge gerät sein Leben völlig aus den Fugen, nach mehreren Entzugskuren erleidet er immer wieder Rückfälle bis zu seinem völligen Absturz, den er nur mit Glück und durch Hilfe aus seinem Umfeld überlebt habe.
Schüsseler weiß, er kann nur ohne Alkohol überleben und startet ein neues Leben, das aber nach wie vor gesundheitlich schwer vom langen Alkoholkonsum beeinträchtigt ist.
Die Schülerinnen und Schüler hören über 90 Minuten gebannt die Lebensgeschichte eines Menschen, der nach eigenen Angaben am völligen Nullpunkt war, und dem die Präventionsarbeit hilft, aus dem Trümmerhaufen seines „ersten Lebens“ Kraft im neuen Leben zu schöpfen. Hier zeigt er jungen Menschen auf, wie der Weg vom Spaßtrinken zu abhängigem und süchtigem Trinkverhalten führen kann und welche drastischen Konsequenzen drohen können. Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol heißt auch „nein sagen“ zu lernen. Dabei merkt man ihm an, wie wichtig es ihm ist, dass diese Botschaft bei den Jugendlichen verfängt und er und sein Anliegen ernst genommen werden.

Timo 145200

Die Drogen- und Suchtprävention ist fest im Schulprogramm der Harkenberg Gesamtschule Hörstel verankert. Alle 8. Klassen der Harkenberg Gesamtschule besuchten nicht nur die Vorträge Raths und Schüsselers, sondern hatten im Klassenverband mit dem Team der Sozialpädagogen, Katharina Korte und Sebastian Orthaus, die Möglichkeit, in Workshops sich noch einmal individuell mit dem Thema Sucht auseinanderzusetzen und auch die Informationen und Gefühle aus den Vorträgen einzuordnen. Die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler waren durchaus gemischt. Während sie insgesamt die Vorträge gebannt verfolgt haben und ein sehr positives Feedback gaben, mussten sie manche Gewissheit über vermeintlich harmlosen Alkohol- oder Drogenkonsum über Bord werfen.

Schulwechsel zur Harkenberg Gesamtschule

Momentan wollen sehr viele Schülerinnen und Schüler von anderen Schulen an die Harkenberg Gesamtschule wechseln. Infos zu Wechselmöglichkeiten finden Sie auf den folgenden Seiten.

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