Jahrgang 9 besucht die Gedenkstätte Esterwegen
Anfang Juni wurde offenbar erstmals in der Nachkriegszeit ein amtierender Politiker wieder von einem Rechtsextremen aus politischen Gründen getötet. Der Fall des getöteten Regierungspräsidenten aus Kassel, Walter Lübke, führt uns allen vor Augen, dass die Demokratie jederzeit gefährdet ist. Die Erinnerung an die Morde der Nationalsozialisten, die gezielt ihre politischen Gegner inhaftiert, gefoltert und ermordet haben, ist eine wichtige Aufgabe von Gedenkstätten.
Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9 besuchten am 19.06. und am 27.06. erstmals und zukünftig als fester Bestandteil des Schulprogramms die Gedenkstätte Esterwegen im Emsland. Die sogenannten Emslandlager, 15 Lager, erstreckten sich von Papenburg bis Wietmarschen. In den Lagern litten zwischen 1933 und 1945 etwa 80.000 KZ-Häftlinge und Strafgefangene, im Krieg kamen bis zu 100.000 Kriegsgefangene aus verschiedenen Ländern hinzu. In den Emslandlagern sind mehr als 20.000 Menschen umgekommen und getötet worden. Auch international sind die Emslandlager Teil der kollektiven Erinnerung an den Nationalsozialismus unter anderem durch das "Lied der Moorsoldaten", das noch heute das bekannteste Lied des französischen Widerstandes ist und in verschiedene Sprachen übersetzt oder adaptiert wurde.